Dienstag, 2. Dezember 2014

Marktfrau ist ein harter Job!

Bevor ich von meinen Eindrücken berichte, erstmal dieses: Respekt vor all den Frauen und Männern, die ihre Ware von Markt zu Markt schleppen. Sie bauen auf und bauen ab. Sie sind freundlich zu jedermann. Und damit meine ich wirklich JEDERMANN. (Es gibt leider auch Menschen, die scheinen nur rumzulaufen und zu meckern.) Sie halten durch bei jedem Wetter, unterstützen sich gegenseitig - ein kleines Universum in unserer großen Welt.


Der Weihnachtsmarktbesucher an sich

Jetzt aber mal zu meinem großen Tag. Der Weihnachtsmarkt auf dem Rehrhof war ja mein erster Kontakt zu Kunden außerhalb der Online-Welt. Deshalb gab ich mir große Mühe, meine Idee von manum efficere so aufzubereiten, dass die Marktbesucher die Philosophie dahinter verstehen konnten. 

Erstmal musste ich am Sonntag begreifen, dass die meisten Menschen den Weihnachtsmarkt als Schautag nutzten. Da ich selbst nur auf den Wochenmarkt gehe, und zwar ausschließlich, um Gemüse einzukaufen, war mir das Gebahren auf Weihnachtsmärkten recht fremd. OK, auch bei den anderen Händlern wurde mehr geschaut als gekauft. Das ist wohl so. Abgesehen natürlich von den schlauen Leuten, die sich der Befriedigung der Grundbedürfnisse des Weihnachtsmarktbesuchers verschrieben hatten: heißer Glühwein, Beschallung mit Weihnachtsmusik, Bratwurst, Suppe & Co.

Trotzdem ergaben sich viele Gespräche mit Kunden und Interessierten. Da wurde gefachsimpelt, was das Zeug hielt. Schließlich ist Niedersachsen ein pferdereiches Land. Ganz warm wird mir  ums Herz, wenn ich an meine jüngsten Kunden denke. Ein Junge erzählte, dass er gerne flechtet und deshalb Material für eine Hundeleine erwerben möchte. Ein etwa 2-Jähriger Knirps erklärte zielstrebig, dass rosa und lila seine Lieblingsfarben sind und er die entsprechenden Leinen haben muss. Glücklicherweise hatte er verständnisvolle Erwachsene dabei, die ihm weder die Farben noch die Sache an sich auszureden versuchten. Großartig! Lasst die Kinder doch selbst die Welt entdecken. 

Einen Fall spontaner Produktneuentwicklung hatte ich auch - die sind mir die liebsten. Ein kleines Mädchen wünschte sich eine der bunten Hundeleinen zum Spielen. Mama und Oma fanden die Investition in ein solches Spielzeug zu hoch, also haben wir schnell ein neues Produkt kreiert: Die Kleine bekam zwei verschiedenfarbige Leinen, daran wurde ein Karabiner befestigt, eine Handschlinge dran - fertig! Jetzt kann sie ihren Plüschhund spazieren führen. Und Oma hat ein Nikolausgeschenk für ihre Enkeltöchter, denn für die Schwester haben wir schnell noch eine weitere Hundeleine angefertigt.

Das sind die Dinge, die mir wirklich Spaß machten. Andererseits brachte mir dieser Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt neue Ideen durch die Gespräche mit den Besuchern. Vielleicht stelle ich mich ja nochmal wieder auf einen Markt. Wer also eine Idee hat, wo meine Produkte gut hinpassen könnten, kann mir gerne einen Vorschlag schicken.